Die Saison von Theresa de Bochdanovits hatte bisher schon eine ganze Reihe von Highlights – die beste Tagesrunde bei der Europameisterschaft zählte dazu. Am vergangenen Wochenende gewann die 25-Jährige vom Golf Club Würzburg nun zum dritten Mal die offene Bayerische Meisterschaft. Was de Bochdanovits ähnlich freute wie der Titel, war ihre Schlussrunde im Münchener Golf Club. „Bei meinen letzten beiden Turnieren, also in Straßlach und bei der IAM in Lyon, habe ich es endlich geschafft, auch in der abschließenden Runde gut zu spielen“, freut sich die Würzburgerin.
Offene Bayerische Meisterin mit vier Schlägen Vorsprung
Das Turnier in Frankreich in der zweiten Septemberhälfte hatte de Bochdanovits als Dritte beendet, in München holte sie sich den Sieg und verteidigte damit ihren Titel aus dem Vorjahr. Nach Runden von 70, 74 und 72 Schlägen (-2) gewann sie die offene Bayerische Meisterschaft mit vier Schlägen Vorsprung vor Nathalie Hartmann vom 1. GC Fürth (+2) und Lena Geier aus Bad Griesbach (+3).
Für die Spitzenamateurin ist es ein weiterer Schritt auf dem Weg zu Tourspielerin. Seit Jahresbeginn arbeitet de Bochdanovits mit ihrem Trainer Julien Froidefonds gezielt daran, ihr Spiel auf ein Profilevel zu bringen. Zunächst stand mehr Länge auf dem Plan, ab dem Frühjahr – und der Öffnung der Sommergrüns – ein besseres kurzes Spiel. Zahlreiche Starts bei internationalen Amateurturnieren sollten zudem einen Vorgeschmack liefern für das, was den Touralltag bestimmt: Allein reisen, wechselnde Spielbedingungen, Verarbeiten von Rückschlägen und das Sammeln von Wettkampfhärte.
„Saison läuft, wie wir uns das ausgemalt haben“
Nennenswerte Rückschläge gab es nicht – abgesehen von der ein oder anderen besagten mauen Schlussrunde. „Eigentlich läuft diese Saison genauso, wie Julien und ich uns das ausgemalt haben“, sagt Theresa de Bochdanovits. Auffällig sei für sie besonders, dass sie inzwischen deutlich gelassener in hochklassige Turniere gehe als noch zu Beginn der Saison. Gute Ergebnisse wie die Silbermedaille bei der Deutschen Lochspielmeisterschaft haben ihren Glauben an sich selbst gefestigt.
Der geplante Höhepunkt der Saison wartet im Dezember in Marrakesch: Da startet die Qualifying School der Ladies European Tour (LET) mit dem Pre-Qualifier. Bis zu 312 Spielerinnen kämpfen dann im Noria Golf Club in drei Runden um ihren Startplatz bei der Final Stage im Al Maaden Golf Club, die sogar über fünf Runden gespielt wird. Eine möglichst gute Tourkategorie zu erhalten, ist Theresa de Bochdanovits Ziel.
Mit neuen Eisen nach Spanien
Zuvor spielt sie noch bei der Spanish International Ladies‘ Stroke Play Championship südlich von Valencia. „Danach werde ich mein Sportprogramm wieder hochfahren, weil ich mir dann endlich mal wieder erlauben kann, Muskelkater zu haben“, kündigt de Bochdanovits an. Fit will sie sein, wenn es im Dezember in Marokko um die Tourkarten geht. Helfen soll auch ein brandneuer Eisensatz. Von etwas zu schweren Stahlschäften wechselt sie auf Graphit und zu Schlägerköpfen, die einen höheren Ballflug produzieren. „Das ist wichtig, damit der Ball auf den schnellen und harten Grüns bei der Q-School zum Halten kommt“, erklärt die offene Bayerische Meisterin. Natürlich reisen die neuen Eisen nächste Woche schon mit nach Spanien.