StartWie viele Wedges gehören ins Golfbag, welche und warum?

Wie viele Wedges gehören ins Golfbag, welche und warum?

Außer Schaft und Loft spielen bei Wedges der Bounce und der Grind eine entscheidende Rolle. Fittingexperte Alexander Schmidt erklärt, worauf Sie bei der Wahl der Wedges achten sollten.

Golf Wedges
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Jedes Jahr neue Wedges oder sogar noch häufiger – für Tourspieler eine Selbstverständlichkeit. Das liegt nicht nur daran, dass viele Profis ihre Schläger von den Herstellern kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen. Vielmehr sind Wedges die Golfschläger, die sich am schnellsten abnutzen – viel schneller als ein Driver. Mit jedem Bunkerschlag schmirgelt der Sand die anfangs scharfen Grooves auf der Schlagfläche etwas runder und stumpfer. Damit geht nach und nach der Spin verloren, den ein Wedge produziert und der für die Ballkontrolle beim Chippen und Pitchen aufs Grün essentiell ist. „Meine Eisen spiele ich gerne über mehrere Saisons, aber meine Wedges wechsle ich jedes Jahr“, sagt etwa LET-Spielerin Laura Fünfstück vom Golf-Club Neuhof.

„54er-Wedges immer mehr in Mode gekommen“

Vier Kriterien sind laut Fittingexperte Alexander Schmidt von Fachhändler Golf Götze aus Weiterstadt bei der Auswahl der richtigen Wedges zentral: Loft, Schaft, Bounce und Grind. „Die Loft-Unterschiede zwischen den einzelnen Schlägern eines Satzes sollten zwischen drei und fünf Grad liegen“, sagt Schmidt. Das gelte auch für den Übergang zwischen dem kürzesten Eisen und dem längsten Wedge. „Weil diese Lücke eben nicht zu groß sein sollte, sind in den vergangenen Jahren 54er-Wedges immer mehr in Mode gekommen.“

Wobei Alexander Schmidt, Auszubildender zum Fully Qualified PGA Golf Professional, bei seinen Fittings empfiehlt, möglichst auch Pitching-Wedge und – falls verfügbar – das Gapwedge eines Eisensatzes zu nehmen. „Ich sehe einen großen Vorteil darin, wenn sich die Wedges möglichst gleich spielen wie die Eisen“, so Schmidt.

Am besten gleicher Schaft für Eisen und Wedges

In den Golfbags vieler Golferinnen und Golfer sehe es indes noch immer anders aus: Während die Schäfte der Eisen meist aus Graphit und relativ leicht sind, haben die Wedges meist den Standard-Schaft, der oft ein harter, schwerer Stahlschaft ist. „Die Schäfte der Wedges und der Eisen sollten aber ähnlich sein in puncto Gewicht und Flex“, betont Materialexperte Schmidt. Das ermögliche bei vollen Schlägen quasi ein Spiel aus einem Guss. Er wisse gleichwohl, warum manche Golfer nichtsdestotrotz auf die harten Wegde-Schäfte setzen.

Golf Wedges
Die Qual der Wahl: Die aktuellen Wedges der Saison 2025. Foto: Arne Bensiek

Gerade im kurzen Spiel, wo es auf maximale Präzision ankomme, entwickle ein harter Schaft kaum Eigenleben, sprich, kaum Biegung. Ein weicher Schaft, der sich im leichten Ruckschwung hingegen auflade und biege, sei beim Chippen etwas schwieriger zu kontrollieren.

Worin sich die zwei oder drei Wedges eines Schlägersatzes in jedem Fall unterscheiden sollten, sind der Bounce und der Grind. Beim Bounce handelt es sich um den Winkel zwischen der Vorderkante des Schlägerblattes (Leading-Edge/Grabekante) und der Sohle des Schlägerkopfes (Trailing-Edge/ Rutschkante). Er hat einen wichtigen Einfluss auf das Spielverhalten des Wedges.

Hoher Bounce hilft beim Schlag aus dem Bunker

Ein hoher Bounce (bis zu 14 Grad) verhindert, dass sich das Wedge bei Schlägen im Grünbunker zu sehr im Sand eingräbt. „Je steiler der Winkel der Rutschkante, desto mehr Hilfe leistet der Schläger gegen ein Eingraben des Schlägers beim Bunkerschlag“, sagt Schmidt. Das sei ein großer Segen gerade für Spieler, die Probleme dabei haben, ihren Ball überhaupt aus dem Bunker zu bekommen.

Golf Wedge
Maximale Hilfe aus dem tiefen Bunker: Ein Wedge mit großem Bounce. Foto: Arne Bensiek

In anderen Lagen hat ein hoher Bounce allerdings Nachteile. Liegt der Golfball auf sehr flachem Rasen, etwa auf dem Vorgrün oder auf hartem Untergrund, dann prallt die steile Rutschkante vor dem Treffmoment vom Boden ab und produziert dünne Treffer. Wer hasst sie nicht, diese Schläge, bei denen der Ball flach übers Grün schießt? Da hilft ein Grind – also ein Sohlenschliff –, der beim Öffnen des Schlägerblattes verhindert, dass die Leading-Edge angehoben wird. „Alle Hersteller bieten bei ihren Wedges verschiedene Sohlenschliffe an“, erklärt Alexander Schmidt.

Wedges mit unterschiedlichem Grind
Zwei Wedges mit unterschiedlichem Grind, zu deutsch: Sohlenschliff. Foto: Arne Bensiek

Sinnvoll ist es trotzdem, dass das zweite Wedge im Bag mit deutlich weniger Bounce konfiguriert wird. Nur dann ergänzen sich die Wedges und decken jede mögliche Spielsituation rund ums Grün ab: vom anspruchsvollen Chip von hartem Untergrund bis hin zum hohen Schlag aus dem tiefen Bunker. Ob die Wedges noch taugen oder besser ersetzt werden sollten, kann Fitting-Experte Schmidt von Golf Götze leicht erkennen. „Wedges, die kaum noch Spin produzieren, sorgen für einen hohen Ballflug“, sagte er. „Wir wollen aber bei den Pitches zum Grün idealerweise einen mittelhohen Ballflug und einen hohen Spin, der den Ball nach dem Landen möglichst schnell zum Anhalten bringt.“

Am bekanntesten unter den Wedge-Herstellern ist bis heute die Firma Vokey, die wie Titleist und Footjoy zur US-amerikanische Acushnet Company gehört. Um den Spin zu verstärken, hat die Firma PING ihre Wedges mit einer speziellen Hydropearl-Beschichtung versehen. Welche Modelle und Konfigurationen am besten funktionieren, lässt sich bei einem Wedge-Fitting herausfinden.

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