StartArtikelPaula Martin Sampedro gewinnt EM in Frankfurt

Paula Martin Sampedro gewinnt EM in Frankfurt

Die Einzel-Europameisterschaft der Damen in Frankfurt endete mit einem dreifachen Triumph der Spanierinnen. Am allerletzten Loch holte sich Paula Martin Sampedro den Titel.

Paula Martin Sampedro
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Paula Martin Sampedro ist die neue Amateur-Europameisterin der Damen. Den Titel holte sich die Spanierin mit 269 Schlägen (71, 68, 63, 67/-23), nur einen Schlag vor ihrer Landsfrau Balma Dávalos Guavita. Die Entscheidung fiel erst auf dem allerletzten Grün. Das im Führungsflight gemeinsam spielende Duo ging mit jeweils -22 auf den 18. Abschlag des Frankfurter Golf Clubs. Während Balma Dávalos Guavita über ein Par nicht herauskam, konnte die neue Europameisterin das dritte Birdie in Folge erzielen. Ebenfalls mit drei Birdies beendete das Turnier Andrea Revuelta, die mit 271 Schlägen (-21) Dritte wurde. Beste Deutsche wurde als geteilte Elfte Christin Eisenbeiß vom Hamburger Golf-Club Falkenstein, die Runden von 68, 72, 68 und 70 Schlägen spielte.

Leistungen haben alle Erwartungen übertroffen

Bei der Pressekonferenz vor der EM haben Experten, die den Golfplatz im Frankfurter Golf Club gut kennen, gerätselt, wie viel Schläge unter Par wohl das Ergebnis der Siegerin sein könnte. Die allgemeine Meinung: Elf bis 14. Die Leistungen auf dem 5765 Meter langen Platz mit seinen engen, von Bäumen gesäumten Fairways, der wegen der gelben Abschläge auf den Bahnen 3 und 18 als Par-73-Kurs gespielt wurde, haben dann alle Erwartungen übertroffen.

Zuträglich war dabei sicher, dass die von den gelben Herren-Abschlägen gespielten Bahnen 3 und 18 von Par 4 auf Par 5 hochgestuft wurden. Auf der 3 wurden jedenfalls 21 Eagles und 245 Birdies gespielt. Auf der 18 wurde sogar 28 Mal mit drei Schlägen eingelocht, 221 Mal mit der vierten Ballberührung.

Eine Rolle spielte sicher der hervorragend präparierte Platz, der sich für die Einzel-Europameisterschaft der Damen in einem optimalen Zustand präsentierte. Doch der Hauptgrund für die tiefen Ergebnisse war die große Klasse, die die Elite der europäischen Amateurgolferinnen auf dem anspruchsvollen Platz eindrucksvoll demonstrierte.

Sophia Fullbrook mit Platzrekord zum Start

Den Reigen der sagenhaften Leistungen eröffnete die Engländerin Sophia Fullbrook, die am ersten Tag mit einer 65er-Runde (-8) einen neuen Platzrekord aufstellte. Dieser hatte aber nur bis Freitag Bestand. Dann verbesserten Paula Martin Sampedro und Balma Dávalos Guavita ihn auf 63 (-10). Also genau die jene beiden Spanierinnen, die am Ende auf Platz eins und zwei stehen sollten.

Als am Samstag 65 Spielerinnen die vierte und letzte Runde der EM begannen, war keine Golferin aus dem Rhein-Main-Gebiet mehr dabei. Theresa de Bochdanovits (Golf Club Würzburg) und Johanna Kirch (Frankfurter Golf Club) hatte auf dem geteilten 66. Rang je ein Schlag gefehlt, um den zweiten Cut zu machen. Der lag bei -2. Constanze Keferstein, ebenfalls aus Frankfurt, spielte ihre drei Runden mit zwei Schlägen über Par und wurde geteilte 84. Und für die Wiesbadenerin Alena Oppenheimer vom Golf-Club Main-Taunus war das Turnier bereits nach zwei Runden und mit Platz 107 zu Ende.

Theresa de Bochdanovits: Kein gutes Gefühl an Tag drei

Zwölf Stunden lang spielte Theresa de Bochdanovits bei dieser EM so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Dann reichten knapp eineinhalb Stunden, um alles zunichte zu machen. Als sie mit acht Schlägen unter Par am Freitag auf Bahn eins abschlug, hoffte sie noch auf eine Platzierung unter den 15 besten Europäerinnen. Als die Würzburgerin die Bogeys von Loch 1 und 4 mit Birdies auf der 5 und 6 reparierte, war ihre „Golfwelt“ noch in Ordnung. Was dann folgte, kann sie sich selbst kaum erklären: Auf den Bahnen 7 bis 13 spielte de Bochdanovits zwei Doppel-Bogeys und vier Bogeys. Dadurch büßte sie allein auf diesen sieben Löchern acht Schläge gegenüber Par ein.

„Ich hatte an diesem Tag von Anfang an kein gutes Gefühl. Die beiden Birdies waren glücklich. Und dann habe ich das Timing für den Schwung verloren. Warum, weiß ich selbst nicht“, so de Bochdanovits. „Auf der 17 und 18 hatte ich noch Chancen, jeweils mit einem Drei-Meter-Putt den einen Schlag, der mir zum Cut fehlte, gutzumachen, konnte aber beide nicht nutzen. Ganz schön blöd.“

Constanze Keferstein: Volles Risiko zum Schluss

Ähnlich enttäuscht beendete Constanze Keferstein ihre Freitag-Runde. Auch sie machte sich zu Beginn der dritten Runde noch berechtigte Hoffnungen, am Schlusstag noch dabei sein zu können. Even Par lag die Schülerin da noch. Nach Birdies auf der 3, 5 und 6 – ihren besten Bahnen, die sie je zweimal unter Par schaffte – lag sie sogar zwei Schläge unter Par. Die Finalrunde wurde immer mehr Realität. Doch es folgte ein ständiges Auf und Ab: mehrere Birdies, aber auch Doppel Bogeys auf der 8 und 15. Nachdem sie auf der 16, einem Par 3-Loch, vier Schläge benötigte, lag sie plötzlich +4.

Ein Eagle auf der 17. Bahn ließ die 17-Jährige wieder hoffen. „Ich habe die letzte Bahn volles Risiko gespielt, wissend, dass mir nur noch ein weiteres Eagle die Chancen auf den Cut erhält. Der Abschlag landete mittig auf dem Fairway, aber der zweite Schlag geriet nach rechts in den Bunker“, schilderte Keferstein. „Der Chip war dann zu lang. Und der Putt blieb an der Lochkante hängen.“ Der Driver habe sie im Stich gelassen. Oft sei ihr Ball unter Bäumen gelandet. Es sei ihr häufig noch geblieben, quer zu spielen. „Das Putten war in Ordnung. Kam der Abschlag gut, habe ich fast immer Birdies gespielt, insgesamt fünf, dazu einmal Eagle.“

Johanna Kirch: 69 Schläge in Runde drei

Die einzige Lokalmatadorin, die mit ihrer dritten Runde zufrieden sein durfte, war Johanna Kirch. Sie beendete das Turnier nach sechs Birdies, darunter auf den beiden letzten Bahnen, mit 69 (-4). „Das war eine der besten Runden, die ich hier je gespielt habe. Die hat viel dazu beigetragen, dass ich die EM genossen habe. Ich habe nicht an den Cut gedacht, sondern daran, besser zu spielen. Nach der schwachen zweiten Runde habe ich mein Putten verändert. Auf den Grüns habe ich gegenüber dem Vortag mindestens sechs Schläge geholt. Mein langes Spiel war drei Tage lang konstant gut“, so Kirch. Dies untermauern auch die Zahlen: Die 17-Jährige hat auf den fünf Par-5-Löchern insgesamt einmal Eagle, neun Birdies und fünfmal Par gespielt. Am Ende fehlte Johanna Kirch nur ein Schlag, um im Finale noch dabei zu sein.

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