Freundschaft muss ein wenig Schadenfreude aushalten können. Sonst wäre der Douglas Cup unmöglich schon 33 Jahre alt. Das Gelächter richtete sich diesmal nicht gegen den Tagesletzten, die Herrengolfer vom Golf Club Spessart. Der Hohn bei der Siegerehrung war für die Mannschaft vom Frankfurter Golf Club bestimmt, die am zweiten Spieltag im Golf Club Hanau-Wilhelmsbad hinter den Gastgebern und dem Erzrivalen vom Golf-Club Neuhof nur Dritte wurde. „Dabei sind die Frankfurter wieder mit zahlreichen einstelligen Handicaps angereist“, bemerkte Hanaus Herrenkapitän Thomas Weidenweber mit einem genüsslichen Schmunzeln.
Diesmal ist der Douglas Cup so eng wie selten
Im Rennen um den Sieg beim traditionsreichen Herrengolf-Teamwettbewerb der vier Clubs geht es in diesem Jahr so eng zu wie selten. Nach zwei von vier Spieltagen haben Neuhof, Frankfurt und Hanau jeweils sechs Punkte. Spessart kommt auf zwei. Der Ausgang der Douglas-Cup-Saison ist damit kaum vorherzusagen. Zwar ist dem – spöttisch gesagt – Abonnementletzten aus dem Spessart auf eigenem Platz immer alles zuzutrauen. Im August empfängt der Club seine Gegner. Aber Rekordsieger und Titelverteidiger Frankfurt macht sich große Hoffnung, beim vierten und letzten Spieltag zu Hause einmal mehr den Gesamtsieg zu besiegeln.
Seit 1992 pflegen Frankfurt, Neuhof, Hanau und Spessart ihre freundschaftliche Rivalität beim Douglas Cup. Die Idee dazu kam vom langjährigen FGC-Herrenkapitän Hartmut Emich, die Trophäe für das Siegerteam von Michael Brixner, der seinerzeit für Douglas tätig war. Die Zeiten, in denen Parfümflaschen und Proben ausgespielt wurden, sind indes lange vorbei. Mittlerweile sponsert das Porsche Zentrum Aschaffenburg mit Geschäftsführer Torsten Thum das beliebte Format. „Der Erfolg des Douglas Cups liegt darin, dass man seinen Club als Team vertritt und es zudem Einzelwertungen und ein gemeinsames Abendessen gibt“, erklärt Hartmut Emich.

An Spieltag zwei in Hanau gewann Frankfurts ehemaliger Bundesligaspieler und vielfacher Deutscher Mannschaftsmeister der AK30 Michael Fritschi die Bruttowertung mit einer Runde von eins unter Par (72 Schläge). Die meisten Nettopunkte (42) sammelte Neuhofs Andreas Riedel. Wobei die Nettopunkte entscheidend sind für die Teamwertung. Jeweils 18 von 20 Ergebnissen fließen ein; die zwei schlechtesten werden gestrichen.
„Mussten auf ein paar Leistungsträger verzichten“
So siegte Hanau zuhause mit 605 Nettopunkten. Neuhof sammelte 596 Zähler, Frankfurt 584 und der Spessart 526. „Wir mussten heute leider auf ein paar Leistungsträger verzichten, die uns beim Heimspiel voraussichtlich wieder zur Verfügung stehen“, sagte Spessart-Kapitän Jörg Viehmann. Etwa HGV-Sportwart Christian Zipf und Peter Woitzik.
Neuhofs Team-Captain Matthias Liebertz schmeckte das Erdbeer-Tiramisu ganz besonders gut. Denn das Dessert des ausgezeichneten Drei-Gänge-Menüs wurde just nach der Siegerehrung gereicht. Die Sitznachbarschaft zu FGC-Kapitän Lorne Campbell dürfte das ihre beigetragen haben. Jörg Viehmann, der die rote Laterne des Spieltagsletzten mit nach Hanau gebracht hatte, durfte sie am Mittwochabend wieder mit nach Hause nehmen. Dort bleibt sie zumindest bis zum dritten Spieltag am 13. August.
Die Freude über den hervorragend präparierten Hanauer Golfplatz, das leckere Abendessen und die gute Stimmung unter den 80 Teilnehmern brachte Gründungsvater Hartmut Emich einmal mehr zu der Frage: Warum gibt es das Format des Douglas Cups nicht überall? „Oder zumindest ein zweites Mal, zum Beispiel zwischen den Clubs aus Bad Vilbel, Kronberg, Braunfels und Main-Taunus“, so Emichs Vorschlag. Etwa als paralleler Wettbewerb oder als zweite Liga des Douglas Cups mit einem Auf- und einem Absteiger. Emich hat sogar schon weiter gedacht: „Der Name müsste dann ja nicht ebenfalls Douglas Cup sein, sondern es könnte auch Stada Cup oder Hassia Cup heißen.“
Folgen Sie Mitte Fairway auf Instagram oder auf Facebook und verpassen Sie keinen neuen Artikel mehr.