Wer Thilo Raisch begegnet, der zielt bei seinem nächsten Schlag am besten ganz genau. Der Unternehmer aus Lorsch tourt als Turnierunterstützer während der Golfsaison von Club zu Club und belohnt insbesondere Asse. Wer ein Hole-in-one schlägt, erhält dafür lukrative Preise von Raischs Hole-in-one-Club. Das kann zum Beispiel ein Elektrotrolly von JuCad sein oder ein VIP-Fitting von Cobra Golf. Clubs oder Turnierveranstalter, die ein Event zu etwas Besonderem machen und den Nervenkitzel für die Teilnehmer erhöhen wollen, können Thilo Raisch buchen. Der 57-Jährige bringt dann auch sein unübersehbares Markenzeichen mit: das rote Sofa.
Hole-in-one-Preise für alle Par-3-Bahnen
„Wenn die Golferinnen und Golfer um die Ecke biegen und am nächsten Abschlag mich mit dem riesigen Aufblassofa sehen und Reggae-Musik hören, dann hellt sich die Stimmung sofort auf und alles ist vergessen, was bis dahin geschah“, berichtet Raisch. In der Regel statte er alle vier Par-3-Bahnen eines Golfplatzes mit Preisen für ein Hole-in-one aus. An einem der Abschläge beziehe er dann Stellung mit seinem Sofa. „4000 Menschen haben da schon drauf Platz genommen“, so Raisch.
2021 hat er das Thema Hole-in-one zu seinem Beruf gemacht. Zuvor war er viele Jahre im Marketing und Vertrieb tätig, die längste Zeit selbstständig mit eigener Agentur. Bei einer Veranstaltung in Bad Wildungen entdeckte er 1997 seine Leidenschaft für Golf. Er habe die Driving Range damals gar nicht mehr verlassen wollen, erinnert sich der Lorscher. Mit dem Wechsel in die Golfbranche habe er sich einen Traum erfüllt. Raisch organisierte bereits eine virtuelle Golfmesse und vertrieb unter anderem magnetische Golfbälle als Trainingstool. Mit seinem roten Sofa und Hole-in-one-Preisen unterstützte er auch schon das Turnier „144 – eine Frage der Ehre“.
Thilo Raisch hilft in Zukunft gegen Frust beim Golf

Raischs Einsatzradius beträgt etwa 300 Kilometer, gemessen von Lorsch. Neben Cobra und JuCad zählen auch Puma und Garmin zu seinen Partnern. Der Gegenwert der – potenziellen – Preise bei einem Turnier übersteigt 10.000 Euro. „Aber ich belohne nicht nur Asse, sondern auch den Longest-Drive und den Nearest-to-the-Pin“, betont Raisch. Zumindest bis zum Ende der Golfsaison gilt das. Denn das rote Sofa ist in diesem Jahr auf Abschiedstour. „Während ich jetzt noch besonders gelungene Schläge belohne, möchte ich in Zukunft Menschen helfen, beim Golf zur Ausgeglichenheit zu finden und Frust, Wut oder Ärger abzuschütteln.“
„Resilienzgolf“ nennt Raisch die Mischung aus Coaching und Golf, die er ab kommendem Jahr in Portugal anbieten wird. „Ziel ist es, sich vom Wahnsinnsehrgeiz zu befreien und die Schönheit der Umgebung und des Moments wieder zu erkennen“, erklärt der baldige Auswanderer. Ganz genau zu zielen, ist dann nicht mehr das oberste Ziel.