Das Gelächter ist einmal mehr groß im Podcast „Design Disasters“. Zum zweiten Mal nehmen sich die Amerikaner in einer ihrer launischen Besprechungen ungewöhnlicher bis missratener Golfplätze die Golf absolute-Gruppe vor. Genauer gesagt Bahn 3 des C-Kurses „Arizona Life“. Es ist das Grün dieses 460 Meter langen Par 5, das es den Kritikern angetan hat: eine riesige Hand, die in einem Bunker liegt. „Tatsächlich ist nur die Handfläche das Grün“, erklärt Podcast-Host Joseph LaMagna seinem Kollegen Brendan Porath beim Blick auf die Luftbilder. „Die Finger sind Rough.“
„Fahne im Mittelfinger als großes F*** you!“
Porath bedauert das und wünscht sich, die ganze Hand wäre kurz gemähter Rasen, auf dem man putten kann: „Mit der Fahne ganz am Ende des Mittelfingers als großes F*** you!“ Die beiden Amerikaner kommen bei ihrer Rezension nicht aus dem Grinsen heraus. Allerdings merkt Porath an, dass die einzigartige Handform offenbar die Pflege erschwert. Der Rasen der Finger ist zum Teil vertrocknet. Die Idee eines Hand-Grüns möchte er gar nicht verreißen, beteuert Porath. „Wenn alles immer gleich wäre, was könnten wir dann noch wertschätzen?“ Diese Golfbahn liege weitab aller Konventionen, deshalb liebe er sie.
Zur Erheiterung trägt auch bei, dass der Daumen des Grüns deutlich zu klein geraten ist und mit den Proportionen der Resthand nicht übereinstimmt. Ein Fall für einen Doktor, schlägt Porath vor. In den bereits mehr als 50 Instagram-Kommentaren zum Video kommt unter anderem die Frage auf: Warum findet hier nicht die Porsche European Open statt? Ein Gedanke, der auch den „Design Disasters“-Macher gefällt, die darauf antworten: „Tue das richtige, DP World Tour.“ Ein anderer User schlägt vor, es brauche noch einen runden Topfbunker vor dem Grün – gewissermaßen als Armbanduhr.

Golf absolute-Gründer Hermann Weiland freut sich einmal mehr über den liebevollen Spott und die Aufmerksamkeit, die sein Werk erfährt. Immerhin folgenden 68.400 Menschen dem Instagram-Kanal, darunter einige Deutsche, die den Platz schon gespielt haben. Die Golfanlage in Biblis-Wattenheim sei in den 90er-Jahren die erste gewesen, die er errichtet habe, berichtet der Unternehmer. Das Grün sei seine Hand. „Ich habe damals einfach meine Hand auf den Kopierer gelegt, und das Bild diente dann beim Bau als Vorlage“, so Weiland.
Golfplatzarchitekt: „Wie bei Walt Disney“
Der bekannte Golfplatzarchitekt Rainer Preißmann habe zu dieser und anderen Schöpfungen damals bemerkt, auf Weilands Golfplätzen gehe es zu wie bei Walt Disney. „Ich habe ihm nur zurückgegeben: Walt Disney hat Erfolg“, erinnert sich Weiland. Da habe auch Preißmann nicht widersprechen können.
Der schlimme Finger, oder besser gesagt: der deutlich verkümmerte Daumen gefällt Hermann Weiland bei genauerem Hinsehen jedoch nicht. „Dieser Missstand ist uns erst über den Beitrag von Design Disasters aufgefallen“, sagt er. Es könne nur die Pflege sein, die den Daumen mit den Jahren immer weiter hat schrumpfen lassen.

„Das werden wir bald beheben“, verspricht Weiland, der nun auch fest mit einer dritten Podcast-Folge über Golf absolute rechnet. Thema: Der Kiawah Golfpark Riedstadt, wo Hermann Weiland Kunst aus aller Welt auf den Golfplatz gebracht hat, unter anderem eine Stonehenge-Replika. „Wenn die Jungs Kiawah entdecken, dann haben sie jede Menge zu besprechen.“











